Top 7 der besten Auth- und agentenfreundlichen Anbieter im Jahr 2026
Entdecke die 7 besten Auth-Provider für SaaS und KI-Agenten im Jahr 2026. Vergleiche M2M Authentifizierung, Multi-Tenancy, CLI-Sicherheit und unternehmensbereite Funktionen.
Wenn du moderne SaaS, KI-Agenten, MCP-Server oder komplexe CLI-Workflows baust, sieht "Benutzerauthentifizierung" plötzlich ganz anders aus.
Du authentifizierst nicht mehr nur Menschen. Du musst auch:
- Headless-Agenten erlauben, APIs im Namen eines Nutzers aufzurufen
- Machine-to-Machine Tokens für Hintergrundjobs und Tools ausstellen
- Persönliche Zugriffstoken und API-Keys für Entwickler verwalten
- CLIs absichern, die auf Laptops, Servern oder in der CI laufen
Dieser Artikel betrachtet sieben Auth-Provider, die in dieser agentenlastigen Welt gut funktionieren, und worin sie in der Praxis tatsächlich stark sind – ohne nur Marketingsprache zu wiederholen.
Was macht einen Auth-Provider "agentenfreundlich"?
Bevor wir Namen nennen, hilft es, die Bewertungskriterien klar zu machen:
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Protokollabdeckung
Agenten öffnen ein ganzes Ökosystem. Um an der KI-Landschaft teilzunehmen, brauchst du offene Standards und solide Protokollunterstützung als Fundament.
- Solide Unterstützung für OAuth 2.x und OIDC
- Client Credentials (M2M) Flows
- Geräteautorisierungs-Flow für CLI und smarte Geräte
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Maschinen-Auth-Bausteine
- M2M Apps und Servicekonten
- Kurzlebige Access Tokens und Refresh Strategien
- Persönliche Zugriffstoken oder API-Keys für Entwickler-Tools
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Organisationen- und Mandantenfähigkeit
Egal, ob du ein SaaS-Produkt oder Agenten entwickelst, früher oder später brauchst du Multi-Tenancy und unternehmensreife Funktionen. Agenten agieren oft innerhalb einer Organisation, daher müssen deine Token Org- oder Mandanten-IDs enthalten. So weiß der Agent immer, für welchen Workspace oder welches Projekt er handelt.
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Entwicklererlebnis
SDKs, Dokus, Beispielcode für CLIs und Agenten, gutes Dashboard UX und transparente Preise. Schnelles Experimentieren zählt mehr als das nächste hübsche Schaubild.
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Hosting und Compliance
SaaS, Self-Hosting oder Hybrid, je nach Risiko- und Datenschutzanforderungen.
Mit diesen Kriterien folgen hier sieben Anbieter, die 2026 einen echten zweiten Blick verdienen.
1. Auth0 (Okta Customer Identity Cloud)
Auth0 ist immer noch eine der Standardoptionen, wenn du so gut wie jeden OAuth Sonderfall abdecken möchtest.
Warum es für Agenten funktioniert
- Ausgereifte Unterstützung für Machine-to-Machine (M2M), basierend auf OAuth Client Credentials, ausgelegt für Server, Daemons, CLI-Tools und IoT-Geräte.
- Integrierter Device Authorization Flow, der bestens für CLIs geeignet ist. Du zeigst im Terminal eine Verifizierungs-URL und einen Code an, der Nutzer bestätigt im Browser, und das CLI erhält ein Access Token.
- Robuste Autorisierung und Zugriffskontrolle für Agenten.
- Vielfältiges Regel- und Hook-System zum Einbinden von angepasster Logik vor und nach der Token-Ausgabe.
- Sicherheitsfeatures wie MFA, CAPTCHA und Step-up-Authentifizierung schützen sowohl menschliche Nutzer als auch Agenten bei sensiblen Aktionen.
Wann es passt
- Du bist bereits im Okta-Ökosystem unterwegs, oder du brauchst breite Protokollabdeckung, Social Logins, Unternehmens-SSO und erweiterte Policies.
- Du hast einen Mix aus Webapps, mobilen Apps und ein paar CLIs oder Background-Workern und möchtest alles in einem System abbilden.
Kompromisse
- Kosten und Komplexität sind nicht gering. Für schlanke KI-Infrastrukturteams besteht die Gefahr, Auth0 zu überkonfigurieren.
- Manche Teams schreiben viel "Klebercode" um Regeln und Aktionen, um gewünschtes Verhalten zu erhalten.
2. Logto
Logto sieht sich selbst als "moderne Auth-Infrastruktur für SaaS- und KI-Anwendungen" mit Schwerpunkt auf Entwickler und Open Source.
Warum es für Agenten funktioniert
- Komplette Unterstützung für OAuth 2.1 und OIDC, inklusive Multi-Tenancy, Unternehmens-SSO und RBAC – besonders hilfreich, wenn Agenten über mehrere Mandanten/Organisationen hinweg agieren.
- Klare Produkt-Logik für PATs, API-Keys und M2M und deren richtige Anwendung in echten Systemen, inkl. CI, Background-Jobs und Entwickler-Tools.
- Open-Source-Kern, was es attraktiv macht, wenn du selbst hosten oder tief anpassen möchtest.
Wann es passt
- KI-lastige SaaS-Produkte, die Multi-Tenancy-RBAC und Agentenautomation wünschen.
- Teams, die auf Open Source setzen wollen, aber nicht OAuth und OIDC von Grund auf bauen möchten.
- Die unternehmensreifen Fähigkeiten werden oft unterschätzt: flexible Multi-Tenancy, starke Autorisierung, Private-Instanz-Deployment und maßgeschneiderte Lösungen.
Kompromisse
- Das Ökosystem ist jünger als bei Auth0 oder den großen Cloudanbietern. Es gibt weniger "Copy und Paste von StackOverflow"-Lösungen.
3. Clerk
Clerk startete als Auth-Lösung für moderne React-Apps und wurde in Entwicklerkreisen schnell durch seine ausgefeilten UI-Komponenten und das angenehme Entwicklererlebnis bekannt. Der Hauptfokus liegt weniger auf tiefer Identitätsinfrastruktur als vielmehr darauf, wie einfach sich Authentifizierung ins Frontend integrieren lässt.
Warum es für Agenten funktioniert
- Hervorragendes Frontend-Entwicklererlebnis, nützlich, wenn dein Produkt sowohl menschliche Nutzeroberflächen als auch agentengetriebene Workflows enthält.
- Unterstützt wichtige Auth-Features wie Machine-to-Machine, Multi-Tenancy und sogar Abrechnungsintegration.
- Kürzlich eine Series C unter Führung von Anthropic abgeschlossen – deutet auf künftige Investitionen in Agentenauthentifizierung hin.
Wann es passt
- Ideal für Teams auf Next.js oder ähnlichen Stacks, die Auth mit minimalem Integrationsaufwand möchten.
Kompromisse
- Fokussiert stärker auf das Frontend und die Applikations-Ebene als auf grundlegende Auth-Infrastruktur. Je nach Architektur kann das Arbeit vereinfachen – oder Flexibilität einschränken.
4. Stytch
Stytch ist für passwortlose Flows bekannt, hat aber mittlerweile solide M2M und OAuth-Unterstützung für Backend- und CLI-Anwendungsfälle aufgebaut.
Warum es für Agenten funktioniert
- Klare Guides und APIs für Machine-to-Machine Authentication mit OAuth Client Credentials, Scopes und Berechtigungen für Serviceclients.
- Gute Doku zu Device-Code und anderen OAuth-Flows, inkl. für Geräte ohne Browser.
- Starke B2B-Organisationsstruktur, mit der Agenten spezifisch für eine Organisation/Mandant agieren können.
Wann es passt
- Du magst Stytchs Passwortlose/B2B-Geschichte und willst auch Background Jobs, CLIs und Agenten bedienen, ohne den Provider zu wechseln.
- Du brauchst eine Identitätsschicht, die von "simplem Login" zu komplexen B2B- und Agenten-Anwendungsfällen wachsen kann.
Kompromisse
- Stytch wird bislang häufiger für menschlichen Login als für reine Infrastruktur gewählt – manches Agenten-Muster braucht eigene Konventionen.
- Wie bei jedem flexiblen B2B-Auth-Modell brauchst du Zeit, um Orgs/Mitglieder/Rollen sinnvoll zu modellieren.
5. Descope
Descope ist eine externe IAM-Plattform, die mit Kunden- und B2B-Auth gestartet ist, dann aber in agentische Identität für KI-Agenten und MCP-Server erweitert wurde.
Warum es für Agenten funktioniert
- Marketing und Produktstrategie sprechen explizit von Agenten und MCP-Ökosystemen, nicht nur Menschen.
- Visuelle Workflows plus SDKs, um Identitäts-Journeys für Kunden, Partner und Agenten schnell zusammenzustellen.
- Volle OIDC und SAML Unterstützung – nützlich, wenn Agenten sich mit bestehenden Identitätsprovidern verbinden oder in Unternehmensumgebungen agieren sollen.
Wann es passt
- Du willst Agenten als erstklassige Identitäten im gleichen System wie Kunden/Partner behandeln und bevorzugst Drag & Drop-Flows für diese Identitäten.
- Du baust etwa einen "Agenten-Marktplatz" oder eine Plattform, auf der externe Agenten kontrolliert zugreifen können.
Kompromisse
- Der visuelle Workflow ist stark, aber komplexe Setups werden schnell unübersichtlich, wenn du sie nicht dokumentierst.
- Preisstruktur und Positionierung sind eher "Enterprise External IAM" als "kleines Open-Source-Projekt" – kleine Teams sollten genau kalkulieren.
6. Supabase Auth
Supabase Auth basiert auf dem Open-Source GoTrue-Server, stellt JWTs aus und sitzt tief integriert auf Postgres.
Warum es für Agenten funktioniert
- Einfacher JWT-basierter Auth-Server, den du selbst hosten und erweitern kannst – ideal, wenn du Auth im selben Umfeld wie deine Datenbank besitzen willst.
- Klare API-Key-Logik mit Public- und Secret-Keys – das passt zu Service-Tokens und interner Automatisierung, wenn du sorgfältig arbeitest.
- Management-APIs, mit denen du Tokens generieren und in andere Komponenten integrieren kannst.
Wann es passt
- Du nutzt bereits Supabase für Datenbank, Storage und Edge Functions und möchtest Auth im selben Ökosystem halten.
- Du bist geübt im Handling von eigenen Secrets, RLS und Key Rotation und ziehst Open-Source-Kontrolle einem großen SaaS-Anbieter vor.
Kompromisse
- Supabase kann nicht als OpenID Connect (OIDC) Provider fungieren – du kannst also Identität nicht an andere Systeme föderieren.
- Keine starke Architektur-Vorlage für Autorisierung. Flexible Zugriffskontrolle oder Multi-Tenant-Modelle musst du selbst nachbauen.
7. WorkOS
WorkOS ist bekannt für einfache Enterprise SSO und Organisationsmanagement. In den letzten Jahren hat es stärker in M2M-Anwendungen und OAuth Client Credentials investiert.
Warum es für Agenten funktioniert
- Erstklassige M2M-Anwendungen, die mit OAuth Client Credentials kurzlebige Access Tokens (JWTs) für APIs und Services holen.
- Durchdachte SDKs und APIs für Enterprise-SSO, SCIM und Directory Sync – entscheidend, wenn Agenten in komplexen Firmenstrukturen mit starken Identitätsregeln arbeiten.
- Klare Unterscheidung zwischen API Keys und M2M-Anwendungen – und wann was zu nutzen ist.
Wann es passt
- Dein Produkt ist "Enterprise first" mit SSO, SCIM und komplexen Organisationsstrukturen, Agenten sind eine neue Schicht obendrauf.
- Du willst, dass das Agenten-Auth-Konzept zu dem der menschlichen Nutzer passt.
Kompromisse
- WorkOS glänzt, wenn dir Enterprise-Kunden wichtig sind; für kleine Projekte fühlt es sich vielleicht zu schwer an.
- Du kombinierst es vermutlich mit deinem eigenen Permissions-System und Policy-Engine.
Wie du für deinen Agenten-Stack auswählst
Einige wiederkehrende Muster aus der Praxis:
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Wenn du in einer frühen Phase bist und Open-Source-Kontrolle willst
- Shortlist: Logto, Supabase Auth
- Gut für: volle Infrastrukturkontrolle, Self-Hosting, eigene Agent- und CLI-Runtimes bauen.
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Wenn du ein SaaS-Produkt mit menschlicher UI und Agenten baust
- Shortlist: Logto, Clerk, Stytch, Descope
- Achte auf: organisationsbewusste Tokens, M2M-Unterstützung, einfache Vereinheitlichung von Nutzer- und Agentenidentitäten.
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Wenn du Enterprise first bist
- Shortlist: Auth0, WorkOS, Descope
- Achte auf: SAML, SCIM, Directory Sync, starkes Auditing und nachvollziehbare Token-Lebenszyklen für Mensch und Maschine.
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Wenn du bereits einen Provider für Nutzer hast
Stell die Frage: "Können wir Agenten als erstklassige Clients abbilden und echte M2M- oder PAT-Token im selben System ausstellen?" Nur für Agenten zu wechseln, macht meist mehr Komplexität als es löst.

